Laut gedacht (Album): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. März 2006, 12:52 Uhr

Laut Gedacht - Tracklist
Meer Sein 04:26
Wenn die Anderen 03:45
Das Ende vom Kreis 04:05
Zu weit 03:43
Unendlich 06:53
In Zeiten wie diesen 04:35
Das Beste 04:44
Unerkannt 03:56
Schick Love 05:17
So wie jetzt 05:15
Endlich 03:59
Lebenszeichen 04:03
Nein danke 04:48
Kartenhaus 03:15
Ich wünsch dir was 04:10
Studioreport 08:43
Wenn die Anderen freistehend 00:30
Unendlich freistehend 01:32
DVD der Deluxe Edition
Intro Video 03:27
Meer sein live 05:12
Du und ich live 03:36
Stückl heile Welt live 04:24
Das Beste live 06:52
Zeit für Optimisten live 06:48
Immer am Limit live 06:54
Good Bye live feat. Die Happy 08.38
Durch die Nacht live 04:31
Symphonie live 05:44
Verschwende deine Zeit (Song) live 03:41
So wie jetzt live 05:28
Zu weit live 04:53
Letzte Bahn Abspann 01:42
Durch die Nacht freistehend 03:53
Meer sein Loop 00:12

Datei:Lautgedacht.jpg
VÖ: 21.04.2006

Silbermond über die Songs Ihrer neuen CD:


„Wenn die Anderen“

Andreas: Die ersten intensiven Tage wieder im Proberaum, waren in der ersten Zeit nicht ganz so intensiv, wie wir uns das vorgestellt hatten.......wir haben mehr Pausen gemacht, als gespielt.....aber selbst beim Rumklimpern kommen manchmal die witzigsten Sachen raus, wie zum Beispiel eben auch „Wenn die Anderen“. Als wir dann mal wieder an einem konzentrationslosen Punkt angekommen waren, kam Thomas dann auf die motivierende Zeile „Wenn die anderen am Ende sind, fangen wir erst an.....“ Tja, und irgendwie war dann dieses Lied schneller fertig, als wir schauen konnten. Wir mussten beim Schreiben immer so lachen, weil wir dabei eigentlich weniger an uns, sondern an alle die Bands gedacht haben, die immer erst zur Party gekommen sind, als wir schon gerade gehen wollten.......na ja. So können eben auch Songs entstehen...


„Meer sein“

Stefanie: „Meer sein“ ist das erste Lied, dass wir unterwegs geschrieben haben (auf der Fahrt von Berlin nach Düsseldorf) und steht ganz offensichtlich unter den Eindrücken unserer ersten eigenen Tour und der vielen großen Festivals auf denen wir 2005 spielen durften. Es ist einfach unfassbar, wenn man da vor mehreren Tausend Leuten auf der Bühne steht und man eigentlich nur noch ein Meer aus Menschen sieht. So saßen wir also in unserem Tourbus, tranken einen Schluck von Andreas´ Pfefferwodka, den er sich von unserer Skandinavientour mitgebracht hatte (der schmeckt grauenvoll) und so gegen 1 Uhr nachts entstand der Text auf die Melodie, die zu dem Zeitpunkt schon in Fragmenten existierte. In dem Song geht es darum, dass man gegen Sachen, die nicht rechtens und falsch sind, kämpft und sich dafür einsetzt sie zu verbessern. Und das geht zusammen natürlich besser und leichter als alleine. Außerdem ist das Lied eine Art Dankeschön an die Leute, die uns auf unseren Konzerten besucht haben „...und alles wär´ nichts, hätten wir uns nicht gefunden...“ Ein Konzert aus 2005, dass eigentlich den ganzen Song auf den Punkt bringt, ist Live 8. Ein Paradebeispiel dafür, was man erreichen kann, wenn viele Menschen, die ein Ziel haben, zusammen für die Sachen einstehen.“...zusammen machen wir alles möglich...“


„Das Ende vom Kreis“

Johannes: Hat alles, was man tut einen Sinn? Es gibt Situationen im Leben, in denen man sich fragt, ob das, was man gerade macht, nicht eigentlich sinnlos ist. Situationen in denen man nicht mehr weiter will, weil die Kraft fehlt, der Wille weiter zu gehen. Für solche Momente entstand dieser Song. „...Gib nicht auf, du bist gleich da und dann vergisst du das, was vorher war...“ Für uns ist es so eine Art „Mutmacher“, der einfach daran glauben lässt, dass alles irgendwann Sinn ergeben wird, dass der Kreis sich irgendwann schließt. Es war einer der ersten Songs, die wir eingespielt haben und wurde somit, in Momenten in denen es nicht so gut lief, zum Lied, das uns immer wieder aufbaute und antrieb. „...und nichts hält uns auf, nichts bringt uns zum steh’n, denn wir sind hier, um bis ans Ende zu geh’n...“


„Lebenszeichen“

Thomas: Ich glaube wir alle haben uns schon mal selbst dabei erwischt, wie wir Menschen nach dem ersten Eindruck (und das ist ja nun mal meistens der Äußere) beurteilt haben. Aber letztendlich kann man sich doch auch für die selbe Sache einsetzen, auch wenn man „nicht auf der selben Schiene fährt“, also auch wenn man nicht die selbe Haarfarbe hat oder der Eine auf „Iron Maiden“ und der Andere auf „Techno“ steht. Denn all das ist nicht wichtig, wenn es um etwas WIRKLICH Wichtiges geht. „Gib mir ein Lebenszeichen, wenn du am Leben bist....! Versteck dich nicht mit deiner Meinung, sondern „Zeig Gesicht“!


„Endlich“

Andreas: Bei einigen Songs ist es echt so, dass sie aufgenommen dann ganz anders wirken, als wenn man sie nur so im Proberaum spielt. Es ist ja aber auch immer schwieriger einen brandneuen Song aufzunehmen, als einen, den du schon live oft gespielt hast....so haben sich einige Songs auch erst richtig während des Aufnehmens entwickelt, so wie dieser hier. Sicher werden sich einige fragen: Sie haben einen Song „Unendlich“ und dann aber auch wieder einen, der „Endlich“ heißt, was meinen sie denn nun? Dass alles „Unendlich“ oder alles „Endlich“ ist. Aber die Songs haben mehr gemeinsam, als man vielleicht denkt. Beide „Zustände“, das „unendlich sein“ und das, dass „alles endlich“ ist, beinhalten sich ja gegenseitig. Aber bei diesem Song hier, sieht man ein, „dass alles mal zu Ende ist“, aber genießt den Moment, in dem man das mal vergessen kann.


„Zu weit“

Andreas: „...wir sind viel zu weit gegang´ um noch mal umzudrehn...“ Ein Lied, das ziemlich genau unsere Situation beschreibt, denn es spiegelt unsere Überraschtheit über das, was uns passierte, wider: „...kurzer Augenblick, es riss uns einfach mit, nie daran gedacht, doch dann hat es uns gepackt...“


„Unendlich“

Stefanie: „...und wir waren unendlich“ Das war die Zeile, mit dem dieses Lied anfing. Wir waren mit unserem Nightliner über Nacht nach Schwäbisch-Gmünd gefahren, es war ein heißer Sommertag und wir saßen zu dritt auf der Wiese, denn es waren noch einige Stunden bis zum Konzert. Thomas begann das Gitarrenintro zu spielen, immer und immer wieder. Dann hörte er auf und sagte: „was haltet ihr von ...“wir waren unendlich“...?“ Andreas und mir gefiel das, denn wir konnten uns sofort vorstellen, wovon das Lied handeln könnte. Also fingen wir an einen Song zu schreiben, der von einem Erlebnis handelt, dass man nie vergessen wird. Zwei Menschen teilen sich einen Augenblick und niemand sonst weiß davon. Solche Ereignisse sind es, die uns durchs Leben tragen und an die man gern zurückdenkt, weil sie dir Kraft geben. An diesem Tag wurden wir von einem schönen Sommerregen überrascht, der uns zu dem Text inspirierte....als der Song dann nach etwa 3 Stunden fertig war, gingen wir zwar sehr durchnässt, aber zufrieden zurück in unseren Tourbus und bereiteten uns auf das Konzert vor.


„Unerkannt“

Johannes: „Wer hat nicht auch schon mal über Flucht nachgedacht...“


„Schick LOVE“

Stefanie: WIR sagen das, was jeder denkt: Klingeltöne an die Macht!!!!!!!!!!! Hast du ein Problem? Kein Ding, schick einfach „LOVE an die 73789 und du wirst glücklich sein“........ naja, wer’s glaubt!


„In Zeiten wie diesen“

„Warum sind wir hier“ schlägt man die Zeitung auf, dann scheint es so, als hätten wir vergessen warum. „ In Zeiten wie diesen“, läuft so einiges falsch...


„Das Beste“

Thomas: Ich hatte schon immer vor, irgendwann einmal ein Lied am Klavier zu schreiben, doch da ich Klavier spielen nicht wirklich gelernt habe, sondern nur nach Gehör und mit der „Einfinger-Such-Technik“ vorgehe, bin ich mit diesem Vorhaben nie wirklich weit gekommen. Dennoch habe ich mich zwischen Weihnachten und Neujahr 2004 ein weiteres Mal ans Klavier meiner Eltern gesetzt und startete den Versuch von Neuen. Ich hatte schon seit längerem diese Zeile im Kopf „Du bist das Beste, was mir je passiert ist“ und nahm mir fest vor diese in einem Lied zu verarbeiten, bevor sie aus meinem Kopf verschwindet. So spielte ich ein wenig vor mich hin und nach etwa einer Stunde war „Das Beste“ fertig. Man beobachtet immer wieder, dass der Mensch selbst die schönsten Dinge in seinem Leben irgendwann als selbstverständlich ansieht und er ihre wirkliche Bedeutung eigentlich nicht mehr zu schätzen weiß. Genauso ist es auch in Beziehungen, wenn nach längerer Zeit eine Art Routine ihren Platz einnimmt und man die verschiedensten Sachen als gesetzte Größe in seinem Leben ansieht. Man vergisst einfach, seinem Partner das Gefühl zu geben, dass es schön ist, dass er an seiner Seite ist. Und genau darum geht es in diesem Lied. Es will einfach nur sagen „...Es ist schön, dass es dich gibt...“


„So wie jetzt“

Thomas: Die Hauptzeile „So wie jetzt, wird´s nie wieder“ sagt eigentlich schon ziemlich viel über den Song. Er entstand Ende 2004, als wir nach einem unglaublichen Jahr um die Weihnachtszeit mal wieder zu Hause in Bautzen waren. Da fand man dann zum ersten Mal wirklich die Zeit und die Ruhe darüber nachzudenken, was in dem Jahr eigentlich passiert war. Wenn man dann so unter dem Weihnachtsbaum sitzt und all die Geschehnisse Revue passieren lässt, dann denkt man sich „...besser als jetzt kann´s doch eigentlich nie mehr werden...“. Das erinnerte ich mich an Goethe´s „Faust“, der ja eigentlich auch genau nach diesem Moment sucht, in dem er sagen kann „Augenblick verweile doch, du bist so schön“ Und aus diesen zwei Gedanken, also zum einen „So wie jetzt wird´s nie wieder“ und „Augenblick verweile doch, du bist so schön“ entstand dieses Lied, in dem es letzten Endes darum geht, eben diesen Augenblick festzuhalten und sich darüber im klaren zu sein, dass so etwas vielleicht nie wieder passiert. Eigentlich sehr autobiographisch, denn auch wir sind uns sehr wohl bewusst, dass es so schnell wie das alles passiert ist, auch wieder vorbei sein kann. Danke an einen der größten deutschen Dichter für diese Inspiration und die ersten zwei Textzeilen...


„Nein Danke“

Andreas: Plastikkörper nur zum Spaß, machtsüchtige Chauvinisten in der Politik, Egozentriker, die sich selbst der Nächste sind.....Das braucht kein Mensch.


„Kartenhaus“

Stefanie: Thomas kam irgendwann mit dieser Gitarrenmelodie in den Proberaum. Als wir uns gerade dazu entschlossen hatten, ein kleines Päuschen einzulegen, begann er sie zu spielen. Es war einfach so wunderschön melancholisch und als er dann auch noch den Refrain sang mit diesem Wort „Kartenhaus“ war es fast perfekt. Denn schon mit nur diesen wenigen Wortfetzen, die er gesungen hat, war schon klar worum es in dem Lied ging. Jemand ist am Boden, seine Welt ist dunkel und der Sinn in weiter Ferne. Er hat immer danach gesucht, nach dem „Lebenswert“, etwas wofür sich alles lohnt. Eines Tages findet er es. Er macht sein ganzes Leben davon abhängig und das ganz bewusst...denn es ist alles, was er hat und obwohl er weiß, dass es nicht richtig ist, nimmt er in Kauf, dass alles zum „Kartenhaus“ wird. Am Ende passiert, was er nie gewollt, aber immer schon geahnt hat. Er verliert es. „Du machst mein Leben zum Kartenhaus, und ziehst die unterste Karte raus“ Für mich persönlich ein ganz wichtiger Song auf dem Album...


„Ich wünsch dir was“

Andreas: Abschied...das bedeutet dieses Lied. Ein letztes mal mit der Person, die dich die letzten Jahre begleitet hat und mit der man eine schöne Zeit geteilt hat, zusammen aufs Dach steigen, mit dem Wissen, dass morgen nichts mehr ist, wie es war. Es ist eine Trennung, aber nicht im Streit. Zwar mit einer gewissen Wut und Traurigkeit im Bauch, aber gleichzeitig mit Hoffnung auf ein Wiedersehen.


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